Minihai - Hexanematichthys (Arius) seemani

Obwohl der Minihai nur durch seine Endgröße und sein Aussehen wie ein Hai erscheint, was ihm seinen Namen verlieh, ist er in Wahrheit doch ein Westamerikanischer Kreuzwels, auch unter Arius seemanni oder Ariopsis seemanni bekannt. Er ist endemisch im Meerwasser und Brackwasser amerikanischer, pazifikzulaufender Flüsse von Süd-Kalifornien und Nord-Mexiko bis Kolumbien, Ecuador und Peru im Süden. Der Minihai ist ein Wanderfisch, der zwar in Süßwassergebieten schlüpft, sich dort aber nur bis zu einer Größe von 3 Zentimetern aufhält und dann Brackwasserzonen aufsucht, um im Erwachsenenalter ins offene Meer hinaus zu ziehen. Dies sollte bei der Haltung unbedingt berücksichtigt werden, gegebenenfalls auch unter der Prämisse, das ursprüngliche Brackwasseraquarium mit zunehmendem Alter der Fische komplett auf Meerwasser umzustellen. Erfahrungen zufolge kann der Minihai bei sehr guter Pflege zwischen 15 und 17 Jahren alt werden.

Der auch „Silberwels“ genannte Minihai hat einen schlanken Hochrücken, der seitlich abgeflacht ist und in der Grundfärbung silbergrau, bzw. gräulichbraun wirkt. Die Bauchpartie ist heller gefärbt und geht an den Flanken in ein Silber über. Der schuppenlose Körper wird an Kopf und vor der Rückenflosse von Knochenschilden geschützt. Das abgerundete Maul besitzt konische Zähne und ist von 3 Bartel-Paaren umgeben. Die kurze, allerdings recht hohe Rückenflosse ist spitz zulaufend, wobei der erste Flossenstrahl gesägt ist und über eine Giftdrüse verfügt. Das Gift des Minihaies bewirkt eine Hemmung der Blutgerinnung und ist für die meisten Menschen ungefährlich, wenngleich der Stich einen lang anhaltenden Schmerz verursacht und einer längeren Heilung bedarf als übliche Wunden. Ebenfalls verfügt er über Giftdrüsen an zwei Barteln im Maulbereich. Vorsicht ist daher nicht nur generell bei dem Umgang mit diesen Tieren, sondern auch gerade bei Allergikern geboten. Vor der tief gegabelten Schwanzflosse befindet sich eine Fettflosse, wie sie von Salmlern bekannt ist. Der Minihai ist ein innerartlich sozialer Wels, der gerne in der Gruppe lebt.

Die Geschlechtsunterscheidung des Minihai ist schwierig. Es wird angenommen, dass die Weibchen einen breiteren Beckenbereich und im Laichstadium ein zusätzliches sehr auffälliges Bauchflossenpaar aufweisen. Bislang liegen keine Berichte über Zuchterfolge dieses Maulbrüters in Gefangenschaft vor.

Da der Minihai eine Endgröße von bis zu 45 Zentimetern erreichen kann, liegt es auf der Hand, dass ihm von vornherein ein eher großes Aquarium ab 720 Litern angeboten wird, welches ihm ausgewachsen sogar zu klein werden kann. Da er sowohl ein ausgesprochener Schwimmer ist und zudem in Brackwasser gepflegt wird, gestaltet sich die Beckeneinrichtung eher simpel mit strukturierten Steinaufbauten zur Revierabgrenzung. Bei der Umgewöhnung auf Meerwasser kann der ursprüngliche Riffaufbau nach und nach mit Korallen und anderen niederen Tieren besiedelt werden. Die Vergesellschaften mit Feuerfischen, Drückerfischen sowie Clownfischen ist möglich.

Diese faszinierenden Tiere können bei einer Temperatur zwischen 22-26°C gepflegt werden, sowie bei einem pH-Wert zwischen 6-8 und einer GH von 10-30°. Bis zu einer Körperlänge von 10 Zentimetern sollte das Aquarienwasser eine Dichte von 1,005 bis 1,010 gr pro cm³ betragen, bei Exemplaren darüber hinaus zwischen 1,010-1,017 gr/cm³. Ausgewachsene Tiere werden komplett auf Meerwasser umgestellt, die Dichte liegt hier bei mindestens 1,023 gr/cm³.

Minihaie ernähren sich in ihrem Habitat von kleineren Fischen und auch Wirbellosen, sodass eine Vergesellschaftung im Juvenilstadium mit ähnlich großen Fischen kein Problem darstellen dürfte, diese allerdings von diesem Raubfisch ab einer gewissen Größe als Beute angesehen werden könnten. Gemäß ihrer Natur sollte der Minihai je nach Alter und Größe mit größerem Frostfutter und Lebendfutter gefüttert werden, auch können ihm Stinte und Garnelen angeboten werden. Zwar kann es vorkommen, dass er auch Aufwuchs frisst, dies ist jedoch eher die Ausnahme. Er kann auf Flockenfutter umgewöhnt werden.

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