Hier gibt es keinen Motor und kein tödliches Filterrädchen - der Schwammfilter fürs Aquarium wird klassisch mit einer Luftpumpe betrieben. Das Prinzip dahinter ist, dass die unten im Filterrohr eingeleitete Luft in Blasen durch das Steigrohr nach oben steigt und dabei das umgebende Wasser aufgrund der Trägheit der Masse mit sich nimmt. So entströmt dem Ausströmer des Lufthebers nicht nur die unten eingespeiste Luft, sondern auch eine - je nach Stärke der gewählten Luftpumpe - größere oder kleinere Wassermenge. Das Wasser wird durch die Luftblasen nach oben gedrückt, dadurch entsteht im Rohr ein Unterdruck, und Wasser aus dem Aquarium wird durch den Filterschwamm ins Rohr gesaugt. Zu diesem Zweck ist das Rohr, das in der Schwammpatrone steckt, mit Löchern versehen.
Im feinen Filterschwamm sitzen massenweise Bakterien, die das durchströmende Wasser von Schadstoffen befreien - wie in jedem anderen Filter fürs Aquarium eben auch. Hier wird Eiweiß zu Ammonium, Ammonium zu Nitrit und Nitrit dann schließlich zu Nitrat verstoffwechselt. In den feinen Poren fließt das Wasser ausreichend langsam und gibt so den Bakterien Zeit für ihre Arbeit. Übrig bleibt dann das vergleichsweise harmlose Nitrat, das sich durch Wasserwechsel oder durch die Tätigkeit der Aquarienpflanzen aus dem Wasser entfernen lässt.
Auch bei einem Schwammfilter sollte das Aquarienwasser in der Stunde etwa 1,5 bis 2mal umgewälzt werden. Am besten kann man die Wassermenge, die der Schwammfilter umsetzt, auslitern: Dazu fangen Sie in einem Litermaß die Wassermenge auf, die in 30 Sekunden durchfließt (das geht am besten mit einer Stoppuhr oder der Timer-Funktion Ihres Handys). Dann lesen Sie einfach die Skala ab, multiplizieren Sie das Ergebnis mit 120, und Sie haben Ihren Wasserdurchsatz pro Stunde. Wenn der Messbecher nicht ausreicht, verwenden Sie einen größeren Messbecher oder messen Sie eine entsprechend kürzere Zeitspanne und passen Sie die Zahl an, mit der Sie multiplizieren - für 10 Sekunden wäre die Zahl zum Beispiel 360, für 20 Sekunden 180.
Neben der absoluten Sicherheit auch für kleinste Fischbrut und winzigste Babygarnelen hat der Schwammfilter noch einen großen Vorteil, der besonders den Sauerstoff liebenden Garnelen aus Bachbiotopen wie der Bienengarnele, der Tigergarnele oder auch Taiwangarnelen, Pintos und so weiter sehr zu Gute kommt: Durch das Antriebsprinzip wird das Wasser mit einer großen Menge an Sauerstoff angereichert. Hier brauchen Sie auch nachts keine separate Luftpumpe, die einen eventuellen Sauerstoffmangel ausgleicht.
Neben dem Filterschwamm und dem Luftheber aus Rohren mit einer Vorrichtung, an der der Luftschlauch aufgesteckt wird, brauchen Sie hier noch einen Luftschlauch von 4/6 mm Durchmesser in entsprechender Länge (der bei manchen Modellen im Lieferumfang bereits enthalten ist, bitte beachten Sie die jeweilige Beschreibung im Onlineshop) und natürlich eine separat bei uns im Shop erhältliche Luftpumpe. Achten Sie beim Aufstellen darauf, dass die Luftpumpe nicht tiefer als das Aquarium steht, damit kein Wasser durch den Luftschlauch in die Luftpumpe gelangen kann. Ist es Ihnen nicht möglich, die Luftpumpe für den Lufthebefilter höher als das Aquarium zu platzieren, so können Sie auch ein Ventil als Rücklaufsicherung in die Schlauchstrecke einbauen, das genau das verhindert.
In der Wartung ist der Schwammfilter denkbar unkompliziert. Wenn Sie bemerken, dass deutlich weniger Wasser durchkommt, ziehen Sie den Schwamm ab, waschen Sie ihn unter fließendem Wasser oder in einem Eimer mit Aquarienwasser gründlich aus und stecken Sie ihn wieder auf. Selbstverständlich sollten Sie beim Aufstellen der Luftpumpe auch darauf achten, dass der Luftschlauch nicht geknickt ist. Gerade an der Aquarienkante kann dies manchmal passieren. Dem Risiko des Abknickens kann man mit einer entsprechenden Schlauchführung oder einem Stück dünnem Filterschwamm, das man als Polster anbringt, abhelfen.
Durch die Luftpumpe und das Zerplatzen der Luftblasen ist ein Schwammfilter vielleicht nicht unbedingt die beste Wahl für ein Aquarium in einer sehr ruhigen Umgebung wie beispielsweise einem Schlafzimmer, aber in Zuchtbecken, im Aquarienkeller oder in Umgebungen, die ohnehin einen gewissen Pegel an Hintergrundgeräuschen haben, ist er sicherlich die erste Wahl für ein Garnelenaquarium.